Nachdem ich aus meinem ersten längeren Koma erwachte, wurde mir logischerweise relativ schnell bewußt,
dass sich mein Leben grundlegend geändert hatte;
körperlich war ich in soweit eingeschränkt, dass ich Pflegestufe 3 bekam und im Rollstuhl saß.
Da ich kognitiv sehr stark durch Schmerzen und Antiepileptica eingeschränkt wurde, dauerte es noch ungefähr zwei Jahre inkl. Einem weiteren zweimonatigen Koma,
bis ich wenigstens über die Einheit meines Körpers und Geistes nachdachte ; mir fiel auf, dass einige Teile meiner alten Persönlichkeit verschwunden waren;
Ganz so als hätte ich, als ich am 11.11.2011 in der Hölle bzw. In der Uniklinik Köln gewesen bin, eine neue Seele bekommen;
unter Umständen hatte ich die Seelen meiner beiden Opas schon immer in mir, aber erst dank der Gehirnblutung hatte ich die Zeit und die nötigen Impulse, darüber nachzudenken.
Diese beiden Seelen sind kurz gesagt, wie Yin und Yang in Bezug auf die Charaktäre an sich.
Hinzu kommt, dass ich erst seit dem 16.09.2017 anfing zu realisieren, wie sich das reale Leben überhaupt anfühlt;
Ich war praktisch seit meinem 16. Geburtstag krank und litt an neurologischen Beschwerden wie Schmerzen, Taubheit und Neurosen.
Erst an meinem 30. Geburtstag und mit 70% weniger Antiepileptica und Cannabis,
war ich in der Lage zu sagen " 14 Jahre Leid; wie war das eigentlich vorher."
Mein Sandkasten Freund Krizy sagte,
fast 20 Jahre, nachdem wir uns das letzte mal sahen :" Boah Fränkie, eigentlich war klar, dass du die Hirnblutung bekommen musstest!
Von allen Kindern in Gremberghoven, warst du das Kind, das immer die meiste und härteste Scheiße abbekommen hat!"😂
Ich will jetzt das Risiko von Mitleid im Keim ersticken und spare uns eine Aufzählung!😉
Mein Gesichtsfeld Ausfall wird mir zwar erhalten bleiben, was zwar ungünstig ist, mich aber nicht davon abhält, das Leben genießen zu können. Solange ich malen, schreiben, lesen, trinken, rauchen und essen kann, habe ich alles, was ich brauche. 😍
Das erinnert mich gerade an den Dialog aus dem Broder Film :" der ewige Antisemit" ,
in dem sein holländischer Kollege von der Zeit im 13. Jahrhundert erzählt, als in Europa endlich die Judenghettos geöffnet wurden und die Juden hungrig waren, auf all das Schöne, das es außerhalb der christlichen Gefangenschaft zu entdecken gab!
Auf meine Lebenszeit gerechnet, ist es schon merkwürdig, von den paar Unfällen abgesehen- im Alter von 30 Jahren nur 50% meiner Lebenszeit, bei guter Gesundheit verbracht zu haben;
Nach so langer Gefangenschaft in meinem Körper, bin ich jetzt genau so hungrig, wie die Brüder und Schwestern damals.
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