Dienstag, 2. Januar 2018

From Koma to Love

Nachdem  ich  aus  meinem  ersten längeren  Koma erwachte, wurde  mir  logischerweise  relativ schnell bewußt,

dass  sich  mein  Leben  grundlegend geändert hatte;

körperlich  war  ich  in soweit  eingeschränkt,  dass ich Pflegestufe 3 bekam und  im Rollstuhl saß.

Da  ich  kognitiv  sehr  stark  durch  Schmerzen  und  Antiepileptica eingeschränkt  wurde, dauerte  es noch  ungefähr  zwei  Jahre inkl. Einem  weiteren  zweimonatigen  Koma,
bis  ich  wenigstens über  die  Einheit  meines  Körpers und  Geistes nachdachte ; mir  fiel  auf,  dass einige  Teile  meiner  alten  Persönlichkeit  verschwunden  waren;

Ganz so als  hätte  ich, als ich am 11.11.2011 in der  Hölle bzw. In der Uniklinik Köln  gewesen bin, eine  neue  Seele  bekommen; 

unter  Umständen hatte  ich  die  Seelen  meiner  beiden  Opas  schon  immer  in mir,  aber erst dank  der Gehirnblutung  hatte ich  die  Zeit  und  die nötigen Impulse, darüber  nachzudenken.

Diese beiden  Seelen sind  kurz  gesagt,  wie  Yin und  Yang in Bezug  auf die  Charaktäre an sich.

Hinzu  kommt,  dass  ich  erst seit dem 16.09.2017  anfing zu  realisieren,  wie  sich  das  reale  Leben überhaupt  anfühlt;

Ich  war  praktisch  seit  meinem 16. Geburtstag krank  und  litt  an  neurologischen Beschwerden wie  Schmerzen, Taubheit  und Neurosen.

Erst  an  meinem  30. Geburtstag und  mit 70% weniger Antiepileptica und Cannabis,
  war  ich in der Lage  zu sagen " 14 Jahre Leid;  wie  war das eigentlich  vorher."
Mein  Sandkasten Freund  Krizy  sagte,
fast  20  Jahre, nachdem wir  uns  das letzte  mal  sahen :" Boah  Fränkie,  eigentlich  war klar, dass  du  die  Hirnblutung bekommen  musstest!
Von allen  Kindern  in Gremberghoven,  warst   du das  Kind,  das immer  die  meiste  und  härteste  Scheiße  abbekommen hat!"😂

Ich  will  jetzt  das  Risiko  von  Mitleid im  Keim  ersticken und spare  uns  eine  Aufzählung!😉

Mein  Gesichtsfeld Ausfall wird  mir  zwar  erhalten  bleiben,  was  zwar  ungünstig ist,  mich  aber  nicht  davon  abhält,  das  Leben  genießen zu können. Solange  ich  malen, schreiben, lesen, trinken,  rauchen und essen kann, habe  ich alles,  was ich  brauche. 😍

Das erinnert  mich  gerade  an den  Dialog  aus dem Broder Film :" der ewige  Antisemit" ,

in  dem sein  holländischer  Kollege von  der  Zeit  im 13. Jahrhundert erzählt, als  in  Europa  endlich  die  Judenghettos geöffnet  wurden  und  die  Juden  hungrig  waren, auf  all  das  Schöne, das  es  außerhalb  der christlichen Gefangenschaft zu  entdecken gab!

Auf  meine  Lebenszeit  gerechnet, ist  es  schon  merkwürdig, von den  paar  Unfällen  abgesehen- im Alter  von  30  Jahren  nur  50% meiner  Lebenszeit, bei  guter  Gesundheit verbracht  zu  haben;

Nach  so langer Gefangenschaft in  meinem  Körper, bin ich  jetzt  genau  so  hungrig, wie  die  Brüder  und  Schwestern damals.

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